Die Lebensmittel verlieren ihren Preis und erhalten so ihren Wert zurück. (Wolfgang Stränz, Buschberghof)

Weltweit formieren sich seit Beginn der 1980er Jahre eine Vielzahl an landwirtschaftlichen Initiativen, die international unter dem Namen „CSA“ (community supported agriculture) bekannt sind, was gemeinschaftsgestützte Landwirtschaft bedeutet. Im deutschsprachigen Raum sind die Bezeichnungen „SoLawi“ (solidarische Landwirtschaft) und „GeLa“ (gemeinschaftliche Landwirtschaft) gebräuchlich, in Frankreich „AMAP“ (Vereinigung für die Erhaltung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft), um nur einige Beispiele zu nennen. Alle bestehenden Initiativen sind so verschieden, wie die Menschen, die sie aufbauen, der Boden, der sie nährt und die Pflanzen, die darauf gedeihen. In Österreich machte der Gärtnerhof Ochsenherz (www.ochsenherz.at) in Gänserndorf 2011 den Anfang.

Besonderheit

Unsere Besonderheit von Erdling – Verein für kooperative Landwirtschaft in Salzburg besteht darin, dass wir ausschließlich auf Initiative von Salzburger VerbraucherInnen und ohne LandwirtIn mit entsprechender Hofstelle in die Wege geleitet wurde. Unsere GeLa wird von den Mitgliedern alleine getragen. Die Umsetzung und laufende Betreuung erfolgt durch den Trägerverein Erdling. In ihm schließen sich alle Beteiligten mit dem Ziel zusammen, sich die Ernteerträge aufzuteilen sowie das Risiko für Ernteausfälle beispielsweise durch Hagel gemeinschaftlich zu übernehmen. Dadurch sind wir Mitglieder alleinig für die Landwirtschaft verantwortlich, entscheiden und arbeiten mit und finanzieren mit unseren monatlich geleisteten Beiträgen die Erzeugung der Lebensmittel. Im Ausgleich dazu ernten wir regelmäßig frische Nahrungsmittel.

ZIEL und PHOLOSOPHIE

Ziel ist es, Menschen für die Lebensmittelerzeugung und deren Verarbeitung zu begeistern und Interesse für einen zukunftsfähigen, regionalen, saisonalen und ökologisch verträglichen Landbau mit alternativen Vermarktungsformen zu wecken. Zur Umsetzung dieses Vorhabens pachten wir landwirtschaftliche Nutzflächen für den gemeinschaftlichen Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern in und um die Stadt Salzburg. Träger dieser gemeinschaftlichen Landwirtschaft (GeLa) und somit für diese verantwortlich sind die Vereinsmitglieder selbst. Die Verbraucher werden zum Erzeuger.

Zusätzlich wird ein neuer Raum für ein soziales Miteinander im Einklang der Natur geschaffen. Dies knüpft auch an den Grundgedanken der Deklaration des weltweiten Forums für Ernährungssouveränität (Mali, Februar 2007) an, wo es auszugsweise heißt „… [Ernährungssouveränität] ist das Recht der Bevölkerung, ihre Ernährung und Landwirtschaft selbst zu bestimmen.“.

ENTSTEHUNG und UMSETZUNG

Zur Umsetzung dieses Vorhabens entstand im Dezember 2013 in Salzburg unser Verein. Wir pachteten landwirtschaftliche Nutzflächen für den gemeinschaftlichen Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern in und um die Stadt Salzburg. Träger dieser gemeinschaftlichen Landwirtschaft (GeLa) und somit für diese verantwortlich sind wir Vereinsmitglieder selbst.

Erdling – Verein für solidarische kooperative Landwirtschaft entstand im Dezember 2013 in Salzburg. Wir möchten uns mit eigenen Lebensmitteln versorgen. Hierfür pachten wir Ackerflächen und legen Obstwiesen an, auf denen wir selbst Gemüse, Obst, Kräuter und Pilze anbauen. Durch die Vielfalt der beteiligten Menschen werden der Austausch und das Voneinander-Lernen gefördert. Das so eingebrachte und zusammengetragene Wissen rund um nachhaltige Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung wird allen Mitgliedern zugänglich gemacht. Anstelle von einzelnen fachkundigen ExpertInnen wachsen daraus viele.
Ziel und Philosophie

Ziel ist es, Menschen für die Lebensmittelerzeugung und deren Verarbeitung zu begeistern und Interesse für einen zukunftsfähigen, regionalen, saisonalen und ökologisch verträglichen Landbau mit alternativen Vermarktungsformen zu wecken. Zur Umsetzung dieses Vorhabens pachten wir landwirtschaftliche Nutzflächen für den gemeinschaftlichen Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern in und um die Stadt Salzburg. Träger dieser gemeinschaftlichen Landwirtschaft (GeLa) und somit für diese verantwortlich sind die Vereinsmitglieder selbst. Die Verbraucher werden zum Erzeuger.

Zur schrittweisen Realisierung einer Eigenversorgung mit vielfältigen, qualitativ hochwertigen Lebensmittel für einen Kreis von aktuell circa 30 Menschen verfolgen wir drei Schwerpunkte innerhalb der GeLa:

1. Die Anlage von Obstwiesen mit regionaltypischen, standortökologisch angepassten hochstämmigen Obstgehölzen und Sträuchern um die Versorgung mit Obst und Beeren sicherzustellen

Sie tragen zum Erhalt der Sorten- und Artenvielfalt bei. Gerade alte Obstsorten weisen Resistenzen gegenüber Krankheiten und Schadenserregern auf und sind robust gegenüber Witterungs- und Umwelteinflüssen, da sie zu einer Zeit gezüchtet wurden, in der Pestizide nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung standen. Die naturnahe und sanfte Bewirtschaftung und Pflege der Streuobstwiesen in Form von Blühflächen und als Heu-Mahd mit der Sense nach Aussamen der Pflanzen führt zu einem verbesserten Nahrungsangebot und einer ökologisch wertvollen Lebensraumsituation für Bienen und andere wildlebende, blütenbesuchende Insekten. Ferner wurden Himbeer-, Brombeer- und Johannisbeersträucher gepflanzt, um sich bereits in den ersten Jahren an einer Obsternte zu erfreuen. Der Verein verfügt über zwei selbst angelegte Streuobstwiesen mit 60 hochstämmigen Obstbäumen. Diese befinden sich in der Stadt Salzburg mit 4.000 m² (Anlegung im Frühjahr 2014) und in Oberhofen am Irrsee mit 3.500 m² (Anlegung im Herbst 2015).

2. Den Anbau diverser Gemüsesorten zur regelmäßigen Versorgung aller Mitglieder

Das Kernstück der gemeinschaftlichen Landwirtschaft ist der Anbau samenfester Gemüsesorten und Kräuter auf unserem Acker in Aigen, , Salzburg Stadt (6.500 m²). Hierbei wird eine ganzjährige Vollversorgung mit Gemüse angestrebt. Im Jahr 2015 lag der Schwerpunkt auf der Aufbereitung des Bodens mittels Gründüngungen. Ziel war der Aufbau eines lebendigen Bodens mit optimaler Bodenfruchtbarkeit, die Steigerung der Humusgehalte und Besatz an Bodenlebewesen sowie die Förderung einer guten Krümelstruktur. Diese Schritte dienten vorbereitend für den erweiterten Gemüseanbau 2016. Bei der Kultivierung des Gemüses wird die Philosophie des „Gemüse im Mulch“ Anbaus verfolgt. Hierbei macht man sich die Eigenschaften des Mulchmaterials zunutze, das als Nährstofflieferant für das Gemüse dient, den Wasserhaushalt günstig beeinflusst und die Unterdrückung des Beikrautes fördert. Erste Erfolge zeigten sich bereits in der heißen Sommerperiode 2015, indem keine weitere Bewässerung der Anbauflächen notwendig war. Ab Juli wurde in regelmäßigen Abständen vielfältiges Gemüse geerntet. Zu den kultivierten Sorten zählten unter anderem Stangen- und Buschbohnen, Kürbis- und Salatsorten, Zucchini, Mangold, Spinat, Kohlrabi, Kraut, Sellerie etc.

3. Wissenserweiterung durch Erprobungen, Workshops und Fortbildungen

Zur Erweiterung der Selbstständigkeit, die einen wichtigen Bestandteil von Ernährungssouveränität darstellt, werden für die Vereinsmitglieder und interessierte Außenstehende Forbildungen organisiert. Durch die Vielfalt der im Verein beteiligten Menschen wird der Austausch und das Voneinander-Lernen gefördert. Das Wissen, wie wir uns langfristig, nachhaltig, ökologisch und fair ernähren können, kann nicht ausschließlich über Bücher und wissenschaftliche Fachbeiträge vermittelt werden, sondern muss vor allem erarbeitet, erprobt und schließlich bewahrt und weitergegeben werden. Das so eingebrachte und zusammengetragene Erfahrungswissen in der Landwirtschaft wird allen zugänglich gemacht. Zum Kursangebot zählten unter anderem Sensenmähen und Dengeln, Obstbaumschnitt, Kräuterspaziergänge und Workshops zur Herstellung von Salben, Tinkturen und Sirupen.

Finanzierung

Wir finanzieren die laufenden Aufwendungen zum überwiegenden Teil über die eingehenden Mitgliedsbeiträge. Gelegentlich erhalten wir auch finanzielle Mittel über Sponsoren oder Spenden.

Der Mitgliedsbeitrag orientiert sich an einem monatlichen Durchschnittswert in Abhängigkeit vom Jahresbudget. Mit diesem leistet jedes Mitglied einen Beitrag, um die Ausgaben für den Gemüseanbau und die Infrastruktur des Vereins zu decken. Wer nach Selbsteinschätzung einen höheren Betrag als den Richtwert bezahlen möchte, ermöglicht es Menschen, die gerne bei der gemeinschaftlichen Landwirtschaft mitmachen wollen, aber sich den Betrag in voller Höhe nicht leisten können, trotzdem teilzunehmen. Im Vordergrund steht hierbei die Kostendeckung für das jeweilige Wirtschaftsjahr und nicht der Mitgliedsbeitrag des Einzelnen. Diese Vorgehensweise ermöglicht Menschen im Sinne der Solidarität, unabhängig von ihrer finanziellen Situation, qualitativ hochwertige Lebensmittel zu erhalten.

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